Rezension zu:
Teising, Dagmar: Neonatologische und pädiatrische Intensivpflege. Praxisleitfaden und Lernbuch, 3. völlig überarbeitete Auflage, Heidelberg 2005, 310 Seiten mit 49 Abbildungen.
ISBN: 3-540-24453-0.
Verlag: Springer.
Preis: 29,95 €
Schlüsselbegriffe:
Fachpflege Neonatologie und pädiatrische Intensivpflege zum Nachschlagen
Zielgruppe:
Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen mit Interesse an der Intensivpflege, Intensivpflegerinnen und -pfleger.
Das Wichtigste in Kürze:
Hilfreiches und fundiertes Fachbuch und Nachschlagewerk für Pflegepersonal auf pädiatrischen und neonatologischen Intensivstationen.
Besprechung:
Pflegende sehen sich insbesondere auf Intensivstationen immer wieder schwierigen, ja lebensbedrohenden Situationen gegenüber. Da heißt es für sie dann schnell und kompetent zu reagieren, denn alle Beteiligten tragen eine hohe Verantwortung. In der Neonatologie werden die kleinen Patienten immer jünger, d.h. sie überleben in früheren Wochen und müssen dann teils über Wochen um ihr Leben kämpfen. Für Pflegende, die sie und andere schwer kranke Kinder und ihre Eltern auf ihrem Weg begleiten, oder in Zukunft begleiten wollen, ist dieses Buch geschrieben.
Dagmar Teising verfügt über eine breite Vorbildung und Erfahrung hinsichtlich der Intensivpflege und als Diplom-Medizinpädagogin und Dozentin auch hinsichtlich der Vermittlung von Wissen. Als medizinische Beraterin stand ihr zudem die Oberärztin Dr. Lingenauber zur Seite.
Obgleich das Lehrbuch weniger Wert auf eine didaktische Gestaltung als auf eine überblickbare Kürze legt, ist auf den übersichtlichen Aufbau und die Wiederholungsfragen am Ende des jeweiligen Artikels hinzuweisen. Es finden sich ergänzende Grafiken und Bilder, wobei auf eine starke Bebilderung verzichtet wurde. Pflegerische Vorgehensweisen sind gut umsetzbar und vorwiegend in Stichpunkten, wie z.B. Merklisten, verfasst. Sie folgen dem klassischen Aufbau von der Vorbereitung über die Durchführung, bis hin zur Nachbereitung. Der Stil ist sachlich, kurz und prägnant.
Themenbereiche: Apparative Intensivüberwachung, Assistenz bei invasiven Maßnahmen: Vorbereitung der Kinder, Betreuung, Assistenz bei ärztlichem Eingriff, Überwachung. Außerdem bietet das Werk eine Auswahl von für die Intensivstation relevanter rechtlicher Aspekte und im Anhang findet sich ein Überblick über häufig eingesetzte Medikamente.
Die Form der Darstellung soll anhand des Beispiels Verbrennung/Verbrühung dargestellt werden: 1. Erläuterung der Zusammenhänge, 2. Benennung der Verbrennungsgrade, - tiefe, 3. Ausdehnung bezogen auf die Körperoberfläche, 4. „Indikation zur stationären Behandlung, 5. Therapie am Unfallort und auf Station (Überwachung, Komplikationen und Pflege von der Vorbereitung des Zimmers über die Wundversorgung zur Transplantation bis zur Rehabilitation).
Der im Kontext der Versorgung der oftmals schwer erkrankten Patienten tragende Umgang mit den Eltern findet seine Beachtung. Da sie sich in einer oft sehr schwierigen Situation befinden, benötigen sie ebenfalls einer verständnisvollen Zuwendung und Einbindung in die Therapie. Erweitert werden könnte dieser Aspekt im Blick auf immer wieder auch emotional schwierige Situation von Pflegeteams, die schwer- und schwerstkranke Kinder betreuen und immer wieder loslassen müssen. Der Umgang mit Grenzen, Verlusten, Tod und Sterben erscheint gerade auf diesen Stationen als sehr relevant und bedarf der Reflexion. Auch eine Literaturliste würde eine wesentliche Bereicherung bedeuten, da in der Pädiatrie die Auswahl an Literatur ohnehin deutlich geringer ist als in der Krankenpflege.
Gesamteindruck:
Eine praxisnahe und hilfreiche Vermittlung der Tätigkeiten und Verantwortung auf einer Intensivstation, basierend auf den notwendigen medizinischen und strukturellen Hintergründen. Eine übersichtliche Darstellung der Krankheitsbilder, ihrer Diagnostik und Therapie sowie den entsprechenden allgemeinen und speziellen pflegerischen Tätigkeiten.
Aus dem Inhaltsverzeichnis:
Im Anhang: Medikamentenüberblick und Stichwortverzeichnis
Neuerungen in der 3. Auflage:
Neuentwurf des Kapitels zur Reanimation gemäß den Richtlinien aus dem Jahr 2000, Überarbeitung des Textes zu Beatmungsformen, Aktualisierungen und Korrekturen im Gesamttext.
Rezension von: Karo
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